Die Entwicklung des Klavierspiels ist in besonderer Weise im 18. und 19. Jh. eng mit den kompositorischen Entwicklungen wie auch naturgemäß mit der damit in einer wechselseitigen Beziehung stehenden Entwicklung des Instrumentes verknüpft. In diesem Rahmen soll primär auf methodische Entwicklungen eingegangen und die Geschichte des Instrumentes nur angedeutet werden.
Bereits im 16. Jh. wurden die Manuale der Orgel als Claviere bezeichnet. In der Folge meinte man mit Clavieren generell Tasteninstrumente, bis man im 18. Jh. unter Clavier das besonders in Deutschland verbreitete Clavichord verstand. Anfänglich hatten diese Instrumente weniger Saiten als Tasten (gebunden), so dass bestimmte Akkorde nicht spielbar waren. Erst Anfang des 18. Jh. wurden die Instrumente „bundfrei“ und hatten pro Taste eine Saite bzw. in der Folgezeit auch einen zweichörigen Saitenbezug. Dennoch war ein Fortespiel in unserem Sinne nicht möglich. Stattdessen war der Ton überaus modulationsfähig, und durch Nachdrücken der Taste ließ sich ein bebender, leicht vibrierender Klang erzeugen. Ein Phänomen (Bebung), das uns L. van Beethoven in seiner Klaviersonate op. 110 wieder in Erinnerung brachte.
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